Programm

Kalk war bis ins 19. und weit ins 20. Jahrhundert das klassische Anstrichsystem für Hausfassaden. Durch den Zusatz von natürlichen Pigmenten und Sanden konnten vor allem helle Farbtöne erzeugt werden, da beim Kalk ein Zusatz von max. 10 % Pigment möglich ist. Mit dem Einsatz von Silikatfarben auf Wasserglasbasis und künstlich hergestellten Pigmenten begann die Entwicklung moderner Fassadenanstriche, die eine stärkere Abtönung bis hin zu Volltönen ermöglichen.

So wurden auch die Salzburger Bürgerhausfassaden lange Zeit mit insbesondere durch Erdpigmente abgetönten Farben versehen; häufig nur mit Salzachsand als helles Grau oder in Ockertönen mit heimischem Ocker aus Nußdorf am Haunsberg, aber auch dünklere Grautöne oder klares, edles Weiß. Im Historismus werden die Farbtöne schließlich satter (Andräviertel), in den 1920er und 1930er-Jahren kräftig bis hin zu ziegelrot (Kieselgebäude),

Das bestätigen die Ergebnisse von zahlreichen restauratorischen Befunduntersuchungen.

Die vorgesehenen Rundgänge sollen eine kleine Auswahl an Bürgerhausfassaden in Kalktechnik näher vorstellen, erklären, wie diese funktioniert, wo sie überhaupt noch angewendet werden kann und welche Vorteile sie auch heute noch bietet.