Programm

Am Zusammenfluss von Enns und Steyr, im Knotenpunkt zweier Brücken, findet sich das für Steyr so charakteristische Ensemble Zwischenbrücken, das früher von zwei mächtigen Stadttoren - dem Steyrtor und dem Ennstor - begrenzt war. Mit der darüber liegenden „Styraburg“, dem heutigen Schloss Lamberg, war der Platz über Jahrhunderte das verkehrstechnische Zentrum Steyrs. Im Laufe der Geschichte erfuhr dieser Standort zahlreiche bauliche Veränderungen.

Die Häusergruppe Zwischenbrücken 1 und 2, bestehend aus dem ehemaligen Torwärterhaus, dem Fischergeschirr und dem Wasserkunstbauwerk, bildet eine gestalterisch harmonische Einheit. Aufgrund der städtebaulich dominanten Lage direkt am Mündungssporn zweier Flüsse kommt diesem Ensemble eine besondere städtebauliche Bedeutung zu.

Obwohl das äußere Erscheinungsbild der Häuser vorwiegend vom 19. Jh. geprägt ist, stammt die innere Bausubstanz aus früheren Epochen. Neben den beiden Stadttoren gab es einst in Zwischenbrücken auch eine Mühle, ein Sägewerk und mehrere Schleifen; unmittelbar beim Ennstor befand sich auch ein Torwächterhaus. Im 16. Jh. ließ die Stadt zur Versorgung der Brunnen am Stadtplatz ein Wasserkunstbauwerk mit Turm errichten. Nach dem großen Stadtbrand 1727 brannte das Ensemble teilweise ab, wobei die zerstörten Objekte weitgehend wieder aufgebaut wurden.

Im 19. Jh. wurden sowohl das Ennstor als auch das Steyrtor abgetragen und die ehemals hölzernen Brücken durch Eisenbrücken ersetzt. In den 70er-Jahren überlegte man, die Häusergruppe zugunsten eines großzügigen Brückenneubaus zu opfern. Es wurden aber nur die beiden „alten“ Eisenbrücken abgebrochen und durch die heutigen Betonbrücken ersetzt.

Am Tag des Denkmals können die zum Teil leerstehenden Gebäude Zwischenbrücken 1 und 2 besichtigt werden und die Ergebnisse der Bauforschung werden präsentiert.

Ebenso kann im Buchbestand der Regionalhistorischen Studienbibliothek mit dem Schwerpunktthema „Eisenwurzen“ geschmökert werden.