Programm

Mag man es auch – angesichts so mancher jüngerer Entwicklung – kaum glauben: Mattersburg war in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein Zentrum der burgenländischen Architektur. Visionärer Städtebau und eine Architektursprache, die den Aufbruch in die Nachkriegs- und Wirtschaftswunderzeit verkörperte, verschafften der Kleinstadt von den 1950ern bis in die 1970er Jahre eine neue Identität, die auch gerne auf Postkarten abgebildet wurde. Für die burgenländische Architekturgeschichte so zentralen Architekten wie Julius Kappel (1904–1993), Siegfried Jakob (1929) und Herwig Udo Graf (1940–2023) hatten in Mattersburg über Jahrzehnte ihre Arbeitsstätte und versorgten von hier aus das gesamte Bundesland mit qualitätsvoller zeitgenössischer Architektur.

Die von 1970 bis 1972 nach Plänen von Architekt Herwig Udo Graf errichtete, ehem. Sauerbrunner Sparkasse steht exemplarisch für diese Phase der nach 1945 prosperierenden Architekturentwicklung der Stadt. Ausgehend von diesem zentralen Bauwerk des burgenländischen Brutalismus (seit 2021 unter Denkmalschutz), begibt sich der Architekturraum Burgenland in Kooperation mit DOCOMOMO Austria und der Initiative Lebenswertes Mattersburg auf eine architektonische Spurensuche und fragt zugleich nach Qualität, Bestand und Weiterbauen einer Architekturlandschaft, zu deren Vielfalt nicht allein lokale Architekten, sondern auch Akteure „von außen“ beigetragen haben – etwa Robert Kramreiter oder Rudolf Hutter.

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Stadtspaziergang mit Architekturtheoretiker Albert Kirchengast, Architekturforscher Johann Gallis und Architekt Alexander Dworschak. Die Bandbreite der besuchten Objekte reicht von bürgerlichen Wohnhäusern der Zwischenkriegszeit über das erste Hochhaus des Burgenlandes bis zu Bauten des Brutalismus und der Spätmoderne.

Start: 13:30 Uhr

Treffpunkt: vor der ehemaligen Sauerbrunner Sparkasse, Gustav Degen-Gasse 15, 7210 Mattersburg